Geschichte forum meiringen
Die Geschichte des Forums Meiringen begann im Jahre 1986.
In der regionalen sowie der Meiringer Politik bewegte sich
damals nicht allzu viel. Umweltprobleme waren höchstens
Randthemen. In den Gemeinden existierten noch keine
Umweltkommissionen. Einzig über das Thema „Waldsterben“
wurde diskutiert. Das Grossprojekt „Grimsel West“ der KWO
stand vor der Projektierung (vorerst hörte man nur
gerüchteweise etwas), der Flugplatz Unterbach hatte
allerdings noch wenig bekannte Ausbaupläne.
Eine
Initiativgruppe beschloss, 1986 an den Gemeinderatswahlen
in Meiringen teilzunehmen. Tatsächlich gelang dieser Gruppe
nach einem bewegten Wahlkampf mit Urs Gysin gleich auf
Anhieb der Sprung in den Gemeinderat.
Die Gruppe gründete in der Folge das Forum (als 4.
politische Kraft in der Gemeinde), welches am 8. Mai 1987
seine Gründungsversammlung hatte. Es wollte sich fortan
primär der lokalen Politik auf Gemeindeebene annehmen, vor
allem auch der Umweltthemen. Es behielt sich jedoch
jederzeit auch vor, darüber hinaus zu wichtigen Themen und
Problemen in der Region, im Kanton und in der
Eidgenossenschaft Stellung zu nehmen.
Arbeitsgruppen wurden gegründet, um in verschieden
Bereichen Vorstösse vornehmen zu können.
Aus der
Arbeitsgruppe „Schutz der Grimsellandschaft“ entstand
darauf der nun sehr grosse, eigenständige Grimselverein.
Die Arbeitsgruppe „Entsorgung“ setzte sich für eine
verursachergerechte Kehrichtsackgebühr ein und wirkte
dahin, dass die Gemeinde endlich eine Umweltkommission
einführte, welche sich der anfallenden Entsorgungs- und
Umweltthemen der Gemeinde annehmen konnte. Eine
Weihnachtsbaum-Einsammelaktion wurde gestartet, welche die
Gemeinde heute offiziell durchführt.
Auf unsere
Initiative hin wurden Strassen im Frühjahr
„verkehrsberuhigt“, während der Zeit, da Frösche ihre
Laichplätze aufsuchten und sonst zu Hunderten überfahren
worden wären.
1989 initiierten wir die Idee eines Projektes für eine
gemeindeeigene Holzschnitzelfernheizung und versuchten, das
Interesse der Gemeinde und der Meiringer Bevölkerung für
ein solches zu wecken. 1990 stellten wir ein Projekt vor
leeren Bänken vor. Heute ist uns klar, dass der damalige
Vorstoss zu einem solchen Projekt ganz sicher aus der
falschen Ecke des Politspektrums und zudem wohl auch zur
falschen Zeit erfolgt war. Immerhin hat das Forum später
(im Juni 1995) eine Aktie des heutigen FHKW Meiringen, an
dessen Entstehung es sich trotz allem nicht ganz
„unschuldig“ fühlt, erworben und ist noch heute deren
stolze Besitzerin.
Zusammen mit der SP Oberhasli gelang es dem Forum, das
Reichenbachtal vor einer grösseren touristischen Nutzung im
Winter zu verschonen.
Weitere Themen, mit denen wir uns im Laufe der Zeit
auseinandersetzten, waren die Scheideggstrasse (Umfahrung
Geissholz), die Helibasis Geissholz und natürlich immer
wieder die Energiefrage. Auch die Beschneiungsanlagen am
Hasliberg forderten uns heraus.
Die Anschaffung neuer Kampfflugzeuge im VBS warf dann
grössere Wellen. Das Forum bekämpfte die Anschaffung der
extrem lärmintensiven F/A-18 von Anfang an.
Forumsmitglieder mussten dem Verein den Rücken kehren, weil
sie auf dem Flugplatz arbeiteten. Die harte Einzelarbeit
unseres Mitgliedes Emil Feuz gegen diesen Flugzeugtyp und
dessen Lärm gipfelte nach Jahren in der Gründung der
eigenständigen Interessengemeinschaft für weniger Fluglärm
(IGF), die sich nun seit 2004 gegen den sich unmenschlich
entwickelnden Fluglärm in der Region und darüber hinaus
engagiert.
Auf Gemeindeebene waren wir von Beginn weg bis 2004 im
Gemeinderat und bis 2006 in den Kommissionen vertreten.
Gemeinderäte waren Urs Gysin, Emil Feuz und zuletzt Ernst
Kehrli. Letzterer vertrat das Forum jedoch nur bis zu
seinem für uns unverständlichen Austritt 2004 aus dem Forum
im Gemeinderat.
Da sich 2006
geeignete Forumsmitglieder aus familiären und beruflichen
Gründen nicht zur Verfügung stellen konnten und wollten,
verzichteten wir erstmals seit unserer Gründung auf eine
Teilnahme an den Gemeinderatswahlen. Damit mussten wir
allerdings auch auf die Mitwirkung in den seit 2 Jahren
stark reduzierten Gemeindekommissionen verzichten.
Die Themen aber
sind uns nicht ausgegangen. Weiterhin wollen wir uns mit
aller Kraft der Problematik des Fluglärms annehmen und wie
seit unseren Anfängen uns für den Schutz der
Grimsellandschaft im Rahmen der Bekämpfung der Erhöhung der
Grimselstaumauer stark machen. Zudem fordert gerade jetzt
das überrissene Projekt „Schneeparadies“
Hasliberg-Engstlenalp-Titlis unsere ganze Aufmerksamkeit
und Opposition, obwohl sich auch dort eine eigene
Interessengemeinschaft gebildet hat.